Das Herz & der Schlaf

Das Herz ist der Motor unseres Körpers und sorgt Tag für Tag dafür, dass wir gesund und leistungsfähig sind. Wenn wir schlafen, kommt auch unser Herz-Kreislaufsystem zur Ruhe. Aber was passiert mit unserem Herzen, wenn wir zu wenig oder schlecht schlafen? Wie Schlafstörungen dem Herzen schaden und welche Bedeutung guter Schlaf wirklich für die Herzgesundheit hat, erfährst du hier.

Inhaltsverzeichnis

  1. Unser Herz & der Schlaf
  2. So schaden Schlafstörungen dem Herz
  3. Besser schlafen mit und für ein gesundes Herz

1. Unser Herz & der Schlaf

Das Herz ist der Motor unseres Körpers und grundlegend für unsere Lebensfunktion. Das Herz ist ein etwa faustgroßer Muskel und bildet gemeinsam mit den Blutgefäßen das lebensnotwendige Herz-Kreislaufsystem. Seine zentrale Aufgabe besteht darin, den Blutkreislauf zu regulieren und täglich bis zu 10.000 Liter Blut durch die Blutgefäße in alle Bereiche unseres Körpers zu pumpen. Denn um überhaupt zu funktionieren, benötigen unsere Organe, Muskeln und Körperzellen vor allem Sauerstoff. Das Herz treibt durch eine stetige Kontraktion, also die Muskelan- und entspannung, den Blutfluss an und steuert so den wichtigen An-, Ab- oder Weitertransport von Sauerstoff und anderen Nährstoffen in allen Körperbereichen.

Diese zentrale Aufgabe macht ein starkes Herz zu einer Grundvoraussetzung für unsere Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems stellen dagegen ein enormes Gesundheitsrisiko dar und sind die häufigste Todesursache in Deutschland.

Genau wie das Gehirn schläft auch das Herz nie. Im Ruhezustand und bei niedriger Körperaktivität schlägt es durchschnittlich 60 bis 80 mal pro Minute (Ruhepuls). In der Nacht, wenn wir ruhig im Bett liegen und schlafen, sinkt unsere körperliche Aktivität auf ein Minimum und auch unser Gehirn wird deutlich weniger beansprucht, als am Tag. So reduziert sich auch die Herzaktivität, die Herzfrequenz sinkt im Schlaf nochmals um etwa 10 Schläge pro Minute und der Blutdruck fällt ab.

Herz-Kreislaufsystem im Schlaf: Herzaktivität, Blutdruck

Auf diese Weise kann sich auch der stetig aktive Herzmuskel von den Belastungen des Tages erholen und die Energiespeicher wieder aufladen. Ausreichend Schlaf tut also auch dem Herz gut. Was passiert jedoch mit unserem Herzen, wenn wir im Gegenteil zu wenig schlafen oder die nächtliche Ruheperiode gestört wird?

2. So schaden Schlafstörungen dem Herz

Rund ein Drittel aller Erwachsenen leiden regelmäßig unter Einschlaf- oder Durchschlafstörungen. Eine normale Herzfunktion trägt grundlegend dazu bei, dass alle Körperbereiche auch während des Schlafs über das Blut ausreichend mit Sauerstoff und dringend benötigten Nährstoffen versorgt sind und wir gut und erholsam schlafen können. Gleichzeitig erholt sich aber auch das Herz im Schlaf. Schlafstörungen und besonders anhaltender Schlafmangel können daher auch der Herzgesundheit schaden und das Risiko für Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems erhöhen.

Die Schlafdauer: Schlafmangel / Zu viel Schlaf

Schlafstörungen schaden Herz-Kreislauf-System

Die optimale Schlafdauer liegt in der Regel zwischen sieben und acht Stunden pro Nacht, doch schon jeder zweite Deutsche schläft heute regelmäßig weniger als sechs Stunden pro Tag. Bereits zwei Nächte mit zu wenig Schlaf beeinträchtigen unseren Gesundheitszustand merklich, aber besonders ein chronischer Schlafmangel kann zur Überbeanspruchung des Herz-Kreislaufsystems führen und dem Herzen immens schaden. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass sich das Risiko eines Herzinfarkts, Schlaganfalls oder anderer Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Menschen, die regelmäßig weniger als fünf Stunden schlafen, mehr als verdoppelt!

Zu wenig Schlaf bedeutet Stress für den Organismus, es kommt zu einer erhöhten Ausschüttung von Stresshormonen (z. B. Cortisol oder Adrenalin) und hoher Nervenaktivität, woraufhin das Herz schneller schlägt und der Blutdruck ansteigt. Ist unser Blutdruck zu hoch, muss das Herz gegen einen größeren Widerstand in den Blutgefäßen anpumpen. Durch die vermehrte Anstrengung und den erhöhten Druck verlieren der Herzmuskel und die Blutgefäße an Elastizität, die Arterien verengen sich, wodurch die Leistung unseres Herzens zusätzlich verringert und der Nährstofftransport im Blutfluss erschwert wird.

Aber nicht nur zu wenig, sondern auch zu viel Schlaf soll sich Studien zufolge negativ auf das Herz-Kreislaufsystem auswirken. Bei einem täglichen Schlafpensum von mehr als neun Stunden liegt das Risiko einer Erkrankung demnach um 33 % höher als bei denjenigen Personen, die zwischen sechs und acht Stunden schlafen. Was zu viel Schlaf genau für den Körper und die Psyche bedeutet, haben wir in diesem Artikel erklärt. Das richtige Schlafpensum trägt also entscheidend zu einer guten Herzfunktion bei.

Die Schlafqualität: Häufiges Erwachen / Atemaussetzer

Zahlreiche Gründe können dazu führen, dass wir in der Nacht aufschrecken oder erwachen und aus dem Ruhezustand gerissen werden. Dann werden das Nervensystem aktiviert, Stresshormone ausgeschüttet und der Körper in einen Stresszustand versetzt, wobei die Herzfrequenz und der Blutdruck schlagartig ansteigen.

Gestörtes Herz-Kreislauf-System im Schlaf: Junger Mann erwacht nachts aus dem Schlaf

Besonders nächtliche Atemprobleme schaden dem Herzen, z. B. Atemaussetzer durch die so genannte Atemapnoe, aber auch das eher gewöhnliche Schnarchen. Atemstörungen behindern die Sauerstoffversorgung des Hirns und der Organe während des Schlafs und versetzen den Körper dadurch in Alarmbereitschaft. So wird Adrenalin ausgeschüttet, der Betroffene aufgeweckt und das Herz-Kreislaufsystem auf schädliche Weise schlagartig aktiviert.

3. Besser Schlafen mit und für ein gesundes Herz

Ein gesundes, starkes Herz und erholsamer Schlaf bedingen sich schlussendlich also gegenseitig. Eine gute Herzfunktion macht uns leistungsfähig und sorgt dafür, dass unser Stoffwechsel, die Hormonproduktion oder lebensnotwendige Organfunktionen einwandfrei ablaufen und ein geregelter Blutfluss alle Körperbereiche mit Sauerstoff und weiteren wichtigen Nährstoffen versorgen kann. Damit ermöglicht der gesunde Blutkreislauf einen natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus und trägt entscheidend zu einem einwandfreien Ablauf der Schlaf- und Erholungsprozesse in der Nacht bei.

Wir alle wissen, dass ausreichend viel und erholsamer Schlaf für nahezu all unsere Körperfunktionen von großer Bedeutung ist. Aber besonders unser „Motor“, das dringend benötigte Herz, leidet schnell unter dem Stress und den Folgen eines gestörten Schlafs. Mit einem aktiven Alltag und der richtigen Schlafhygiene erleichterst du nicht nur das Ein- oder Durchschlafen – du sorgst für ein starkes Herz, förderst deine Gesundheit und schaffst optimale Voraussetzungen für volle Leistungsfähigkeit im Alltag.

4. Fazit

  • Das Herz steuert den Blutfluss und bildet mit den Blutgefäßen das lebenserhaltende Herz-Kreislaufsystem
  • Schlafstörungen, Schlafmangel und häufiges Erwachen können der Herzgesundheit schaden
  • Schlafmangel erhöht das Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen, Herzinfarkte oder Schlaganfälle um mehr als 50%
  • Bei zu viel Schlaf liegt das Risiko einer Erkrankung 33% höher gegenüber einem gesunden Schlafpensum (6 - 8 Stunden pro Nacht)

 Liebe Grüße und bis bald!

 

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